Auf der Suche nach der richtigen Matratze kommt es auf viele Kriterien an. Einer davon ist zum Beispiel der passende Härtegrad – und diesen zu finden, ist nicht so leicht.
Er spielt jedoch eine entscheidende Rolle, wenn es um gesundes und komfortables Schlafen geht, da er für eine optimale Lagerung des Rückens und der Wirbelsäule sorgt.
Ist eine Matratze zu hart oder zu weich, kann dies unsere Gesundheit beeinträchtigen und sogar zu Schmerzen führen. Die richtige Kombination aus Matratze, Härtegrad und Lattenrost sorgt daher für eine bestmögliche Stütze des Körpers.
Die unterschiedlichen Härtegrade für Matratzen und ihre Bedeutungen
Derzeit wird auf dem Markt zwischen fünf verschiedenen Härtegrade bei Matratzen unterschieden. Diese werden im Folgenden genauer erläutert.
Härtegrad (H) | Körpergewicht | Liegegefühl |
---|---|---|
H1 | Unter 60 kg | weich |
H2 | 60 – 80 kg | mittelfest |
H3 | 80 – 100 kg | mittelfest / fest |
H4 | 100 – 140 / 150 kg | fest / ultrafest / extrafest |
H5 | über 140 / 150 kg | ultrafest / extrafest |
Härtegrad H1
Dieser Härtegrad eignet sich in erster Linie für Personen mit einem niedrigen Körpergewicht von weniger als 60 kg. Dies betrifft eher einen begrenzten Personenkreis, weswegen die Auswahl an solchen Matrazten eher klein ist.
Häufig gibt es solche Matratzen dann in keinem anderen Härtegrad, es sind also sozusagen Spezialanfertigungen. Wiegt man mehr als 60 kg, ist diese Matratze allerdings in keinem Fall die richtige, denn sie gibt meist schon nach kurzer Zeit nach und büßt dann an Stabilität ein.
Härtegrad H2
Dieser Härtegrad zählt zu den am häufigsten gewählten in Deutschland. Insbesondere Frauen entscheiden sich meist für den Härtegrad H2, da er sich primär für Personen mit einem Körpergewicht zwischen 60 und 80 kg richtet und daher alternativ als „mittelfest“ bezeichnet wird.
Manchmal kaufen auch Menschen mit höherem Körpergewicht diese Matratzen, doch davon raten Orthopäden dringend ab, da ein solches Modell dann nicht mehr ausreichend Unterstützung für die Wirbelsäule gewährleisten kann.
Härtegrad H3
Neben dem Härtegrad H2 gilt auch der Härtegrad H3 zu den am weitesten verbreiteten Modellen. Er wird vor allem von Personen mit einem Körpergewicht ab etwa 80 kg gewählt – für leichtere Personen ist er dagegen keine gute Wahl.
Abhängig vom Hersteller der Matratze kann das Gewichtslimit bei 100 bis 120 kg liegen, was unbedingt vor dem Kauf geprüft werden sollte. Bei einem Körpergewicht ab 120 kg ist es ohnehin zu empfehlen, auf den Härtegrad H4 umzusteigen.
Härtegrad H4
Dieser Härtegrad wird für Personen empfohlen, deren Körpergewicht mehr als 100 kg beträgt. Diese Matratzen werden in der Praxis oft als fest, ultrafest oder extrafest beschrieben. Nicht selten geben Hersteller beim Härtegrad H4 keine Obergrenze bezüglich des Körpergewichts an – falls doch, liegt es meist bei 140 bis 150 kg.
Härtegrad H5
Genau wie der Härtegrad H1 ist der Härtegrad H5 eher die Ausnahme, wenn es um den Kauf einer Matratze geht. Da er relativ selten gekauft wird, gibt es für gewöhnlich keine exakte Ober- oder Untergrenze hinsichtlich des Gewichts.
Auch der Härtegrad H4 ist für schwerere Personen geeignet – hier stellt der Härtegrad H5 lediglich eine weitere Härtestufe dar, der sich an Personen mit einem Körpergewicht ab 140 kg richtet.
Welcher Härtegrad ist der richtige für mich?
Natürlich ist es nicht so leicht, den richtigen Härtegrad für seine Matratze auszuwählen, wenn man kein Experte ist. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, entweder einen Härtegrad-Rechner im Internet zu nutzen oder sich im Fachhandel beraten zu lassen. Vor Ort kann man auch direkt verschiedene Matratzen ausprobieren und prüfen, ob diese für einen selbst komfortabel sind.
Allgemeine Empfehlungen seitens der Hersteller können natürlich nur bezüglich des Körpergewichts gemacht werden. Doch es gibt noch weitere Faktoren, welche die Auswahl beeinflussen sollten – das sind unter anderem die eigenen Schlafgewohnheiten, das gewünschte Liegegefühl und der individuelle Körperbau. Bevorzugt man ein eher festes Liegegefühl, dann ist es klug, sich lieber für einen höheren Härtegrad zu entscheiden als vom Hersteller empfohlen.
Prinzipiell muss beachtet werden, dass sich die meisten Matratzen an größere Personengruppen richten, manchmal aber auch speziell für besondere Schlaftypen konzipiert worden sind. So sind einige Modelle ausschließlich in den Härtegraden H1 oder H5 erhältlich und richten sich an einen spezifischen Personenkreis.
Weitere wichtige Informationen zum Thema Härtegrad und Gewicht
Nicht immer klassifizieren die Hersteller von Matratzen die Härtegrade ihrer Produkte mit den Ziffern 1 bis 5. Stattdessen kann es auch Bezeichnungen wie mittelfest, weich, extraweich oder ultrafest geben.
Hier gibt es natürlich keine einheitlichen Normen, so dass man meist um das Ausprobieren verschiedener Modelle nicht herumkommt. Darüber hinaus hängt die Festigkeit einer Matratze auch mit ihrem Material zusammen. So ist Kaltschaum häufig eher weicher, allerdings haben auch die Liegezonen Einfluss auf die Festigkeit.
Eine punktuelle Polsterung der Matratze gewährleistet darüber hinaus eine optimale Lagerung der Wirbelsäule.
Grundsätzlich sind Zonen in Bereichen, die intensiver belastet werden – wie am Gesäß oder oberen Rücken – meist etwas fester, damit diese besser gestützt werden können. Verfügt eine qualitative Matratze über mehrere Liegezonen, ist dies ein klarer Vorteil, denn dann darf man sich auf ein hohes Maß an Komfort freuen.
Im Gegensatz zu Matratzen aus Schaumstoff fühlen sich Modelle aus Latex für die meisten Menschen zunächst eher hart an.
Dies ist jedoch auf das in der Regel recht hohe Raumgewicht zurückzuführen – trotzdem weisen sie eine hohe Punktelastizität auf und können sich deshalb an die individuellen Körperkonturen des Liegenden anpassen.
Grundsätzlich ist es immer von Vorteil, wenn das Raumgewicht einer Matratze möglichst hoch ist – dies sorgt für eine längere Lebensdauer und dafür, dass die Matratze nicht so schnell an Stabilität verliert.
Federkernmatratzen und der Härtegrad – wichtige Infos zum Thema
Taschen- sowie Bonellfederkernmatratzen weisen eine Besonderheit auf: Hier wird der Härtegrad einer Matratze für gewöhnlich von der Stärke der eingearbeiteten Drähte und der Anzahl der Federn bestimmt.
Es kann somit gut sein, dass eine Federkernmatratze mit dem Härtegrad H1 der Draht eine Stärke von 2,0 mm aufweist, während er bei einem Modell mit dem Härtegrad H3 bereits 2,4 mm beträgt. Grundsätzlich bieten Matratze mit Federkern eine sehr gute Punktelastizität. Häufig ist es bei günstigen Bonellfederkernmatratzen der Fall, dass die Federn untereinander verbunden sind.
Dies hat eine sogenannte Flächenelastizität zur Folge – das bedeutet wiederum, dass sich das Material weniger exakt an die Körperkonturen anpassen lässt. Weiterhin machen mehr Federn eine Taschenfederkernmatratze in der Regel härter – trotzdem bedeutet das nicht, dass ein Modell mit 2.500 Federn qualitativ hochwertiger sein muss als eine Matratze mit nur 500 Federn.
Doch auch, wenn die Anzahl der Federn in der Matratze hoch ist, kann noch immer vom Käufer ein passender Härtegrad ausgewählt werden. Eine mit 2.000 Federn befüllte Federkernmatratze muss also keinesfalls zu hart sein.
Die Rolle des Härtegrads bei Visco-Matratzen
Die Wahl der richtigen Matratze mit dem passenden Härtegrad ist besonders bei einer Visco-Matratze alles andere als leicht.
Prinzipiell soll die Visco-Schicht der Matratze, die über ein recht hohes Raumgewicht verfügt, dafür sorgen, dass der Körper optimal entlastet und gestützt wird. Idealerweise schmiegt sie sich perfekt an die Konturen des Liegenden an.
Des Weiteren soll der sich darunter befindende Kern, der entweder aus Federkern oder aus Kaltschaum besteht, zusätzliche Unterstützung bieten. Deshalb ist das Liegegefühl bei klassischen Visco-Matratzen grundsätzlich weicher – hier kommt aber der Härtegrad selbst nicht ins Spiel.
Anstatt auf den Härtegrad sollte beim Kauf einer Visco-Matratze vielmehr darauf geachtet werden, wie hoch das Raumgewicht des darin liegenden Kerns ist. Sinken bestimmte Bereiche des Körpers – wie das Gesäß oder die Schultern – tiefer in die Matratze ein, kann es irgendwann passieren, dass die Matratze beginnt, durchzuhängen.
Dass dies für die Wirbelsäule äußerst ungesund ist, versteht sich da fast von selbst. Grundsätzlich sollte eine Matratze also lieber zu hart als zu weich sein, um einen gesunden und erholsamen Schlaf zu gewährleisten.